Audioworkstation Extreme64 mit verschiedenen Audio-Interfaces

Audioworkstation Extreme64 mit verschiedenen Audio-Interfaces
Audioworkstation Exterme64 Test

Audioworkstation Extreme64 Test mit verschiedenen Audio-Interfaces

Im Rahmen der Entwicklung unseres Spitzensystems, der Audioworkstation Extreme64, haben wir Audio-Interfaces verschiedener Hersteller auf ihre Latenzwerte hin überprüft. Dabei haben wir einen Demosong in Cubase 6 64 Bit geladen und gemessen, mit welcher minimalen Latenz gearbeitet werden kann. Der Demosong bestand aus 38 Spuren mit Cubase eigenen virtuellen Klangerzeugern. Auf jeder dieser Spuren wurden vier Effekte geladen. Damit haben wir eine hohe CPU-Auslastung erzeugt, die Treiberprobleme in Form von Dropouts ("Knacksern") schnell offenlegt.


Die obige Tabelle gibt an, bis zu welcher im ASIO-Treiber eingestellten Latenzzeit, der Demosong bei einer CPU-Auslastung von 50…60% ohne Dropouts abgespielt werden kann. Die Ergebnisse wurden mit einem spezifischen Demosong produziert. Je nach verwendeter Software kann es zu abweichenden Werten kommen.

Kaum verwunderlich hat die RME HDSPe PCIe-Karte die Nase vorn. Der direkte Zugriff auf den Systembus erlaubt einen schnelleren Datenaustausch, als über USB oder Firewire. Dass dies jedoch kein grundsätzlicher Vorteil sein muss, zeigen die Werte der Karten von EMU. Wichtiger als die theoretischen Vor- und Nachteile der verschiedenen Schnittstellen sind sauber programmierte Treiber. RME, Focusrite, Avid und Akai zeigen, dass auch USB-Interfaces bei guten Latenzwerten zu betreiben sind.

Lange Zeit galt Firewire als die Profischnittstelle schlecht hin. Die theoretisch mögliche Datenbandbreite von FW400 liegt mit 400 MBit/s zwar etwas unterhalb der von USB 2.0 mit 480 MBit/s, allerdings sollte Firewire wegen des netzwerkartigen Aufbaus effizienter arbeiten. Bei Kopiervorgängen zwischen Festplatten konnte Firewire diesen Vorteil auch ausspielen. Aber auch hier zeigt sich, bei Echtzeitanwendungen wie Audio- und Videoübertragung spielen die Hardwaretreiber eine zentrale Rolle. Es gibt USB-Interfaces, die mit besseren Latenzwerten arbeiten, als so manches Firewire-Interface. Motu zeigt mit dem Audio Express ein Interface, das beide Schnittstellen mit gleichen Latenzwerten unterstützt. Das RME Fireface 400 ist nicht mehr erhältlich und wurde durch das Fireface UCX ersetzt. Dieses bietet nun integrierte DSPs und verfügt wie das Motu-Interface über einen Firewire- und einen USB-Anschluss.

Die Audioworkstation Extreme64 hat ausreichende Reserven, um auch massive Produktionen zu stemmen. Um die Leistung auch wirklich nutzen zu können, sollte auf ein gutes Audio-Interface geachtet werden. Neben Ausstattungsmerkmalen und Klangeigenschaften sind gute Treiber ein wichtiges Auswahlkriterium. Die Ergebnisse unseres Versuchs können Sie dabei als Richtfaden heranziehen.
2012-04-25 00:00:00