USB löst Firewire für Audioanwendungen ab

USB löst Firewire für Audioanwendungen ab
Firewire

USB löst Firewire für Audioanwendungen ab

In den Web-Foren setzt sich hartnäckig das Gerücht fort, USB wäre nicht wirklich für Audio geeignet. Seit ca. 2 Jahren verbaut Apple jedoch Firewire-Chips, die häufig Probleme beim Anschluss von Audioperipherie verursachen. Im PC-Markt sind viele Mainboard- und Notebookhersteller nicht mehr bereit, die hohen Lizenzkosten für Firewire aufzubringen. Es werden inzwischen nahezu keine neuen Mainboards und Notebooks mit Firewire angeboten. Diese Entwicklung wurde von den Audio-Interface-Herstellern aufgegriffen und diese bieten schon länger USB-Lösungen an, die teilweise denen mit Firewire in den Latenzwerten überlegen sind (so z.B. RME). Auch andere Hersteller haben inzwischen USB 2.0 Hardware, die performanter ist, als die bisherigen Firewire-Lösungen aus eigenem Hause (z.B. Focusrite). Die theoretischen Vorteile, die Firewire gegenüber USB zu bieten hat, sind bei vielen Herstellern durch bessere Treiber und Hardware ausgeglichen.

Betrachten wir die Audio-Interfaces, die in letzter Zeit auf den Markt kamen, fällt auf, dass fast ausschließlich USB-Geräte vertreten sind.

Interessant ist, wie RME und Motu mit dem Thema umgehen: Beide Hersteller bieten mit "UFX" bzw. "Hybrid" Interfaces, die sowohl USB, als auch Firewire-Schnittstellen unterstützen. Die Produktion des RME Fireface 400 wurde hingegen eingestellt. Apogee, Haus- und Hoflieferant von Apple, ist auf USB gewechselt, nachdem die Zukunft von Firewire durch eine 13-Zoll-MacBook Generation ohne diese Schnittstelle bereits im Jahr 2008 unklar schien. Steinberg bietet mit der UR-Serie ebenfalls zwei Neuerscheinungen mit USB. Unsere derzeitige Empfehlung ist, beim Kauf eines neuen Interfaces eher auf USB zu setzen, weil ein zukünftiger Support von Firewire nicht sicherzustellen ist.

Wie die Entwicklung weiter geht, können wir natürlich auch nicht vorhersagen. USB 3.0 hat sich unter Windows für Massenspeicher schnell verbreitet, während Apple diese Technologie komplett ignoriert. Dort finden wir statt dessen seit einem Jahr Thunderbolt, das zwar großes Potenzial hat, bisher allerdings noch keine Traktion im Markt entwickeln konnte. Apogee war natürlich die erste Firma, die angekündigt hat, Ressourcen in die Entwicklung von Thunderbolt-Interfaces zu stecken. Konkrete Produkte gibt es noch nicht zu kaufen. Die Kollegen von Metric Halo sehen in Thunderbolt-Adaptern sogar eine lebensverlängernde Maßnahme für Firewire. Wir sind gespannt, wie sich die Technologie entwickeln wird.
2011-12-14 14:06:09