iZotope mit Sitz in Cambridge, Massachusetts, wurde 2001 von einer Gruppe von MIT-Studenten gegründet, deren Interesse den Möglichkeiten der digitalen Umsetzung tontechnischer Lösung galt. Einer der Mitbegründer ist Mark Ethier, der heute als CEO die Firma leitet.
Die Philosophie des Unternehmens verfolgt die Maxime, technisch innovative, klanglich professionelle und einfach bedienbare Produkte für den tontechnischen Einsatz zu schaffen, um mehr Zeit für die kreativen Aspekte zu gewinnen. In nur 17 Jahren sind branchenführende Werkzeuge für die Mischung und das Mastering (
Nectar,
Neutron,
Ozone) samt Messwerkzeugen und Visualisierung (Insight) sowie ein Spezialist für die Restauration (
RX) entstanden. Darüber hinaus hat iZotope Kreativwerkzeuge vom Klangerzeuger (Iris) bis zur Klangverfremdung (
VocalSynth,
Stutter Edit,
BreakTweaker,
Dynamic Delay) im Angebot und deckt damit ein wirklich beachtliches Anwendungsspektrum im Kreativbereich ab, das Einsteiger, Aufsteiger bis hin zu professionellen Anwender adressiert.

iZotope verfolgt eine konsequente und stringente Produktpflege und Weiterentwicklung wie kaum ein anderer Hersteller. Die meisten Produkte sind über mehrere Generationen gewachsen und haben sich dabei in Leistungsumfang, Workflow und Klangqualität sukzessive verbessert und wurden teils um einzigartige, neue Funktion erweitert. Zu solchen Innovationen zählen die intelligenten Assistenten, die bei
Neutron,
Ozone und
Nectar fertig konfigurierte Bearbeitungen mit komplett konfigurierten Modulen vorschlagen. Auch das kanalübergreifende Mischersystem
Neutron oder lernfähige Algorithmen, die die menschliche Stimme erkennen und Nebengeräusche eliminieren (
RX7) sind in dieser Form einzigartig. Die Produkte von iZotope sind vielfach preisgekrönt. So wurde RX2 2013 sogar mit dem Emmy Award ausgezeichnet. Die hohe Anerkennung im Profilager spiegelt sich auch in der Liste der Lizenznehmer wider, in der man unter anderem auf Sony und Microsoft trifft.
Chronologie der Meilensteine
Ozone und Vinyl
Im Januar 2001 machte iZotope mit der Freeware Vinyl erstmals auf sich aufmerksam: Das Plug-in ist bis heute frei erhältlich und simuliert Schallplattenklang mit dosierbarem Rauschen, Knacken und Brummen bei wählbarer Umdrehungsgeschwindigkeit und stufenweiser Alterung des Plattenspielers.

Im Oktober 2001 feiert das erste anspruchsvolle Mastering-Tool
Ozonefür den Audio-PC seinen Einstand und verfügte schon damals über Emulationen analoger Vorbildern (Filter und Sättigung), dazu Mutiband-Dynamik. Mac-Besitzer kamen hingegen erst 2005 in den Genuss der iZotope-Software.

Ozone zählt heute zu den leistungsstärksten Masteringwerkzeugen. Die Tonal Balance Control hilft per Referenzgraph und direktem Zugriff auf die Klangbearbeitung bestimmter Kanäle, sich dem Idealsound Schritt für Schritt zu nähern.

Noch schneller geht es mit dem Master Assistant, der eine komplette Konfiguration bereitstellt. Der Assistent funktioniert so gut, dass Einsteiger mit einem Schlag erstaunlich gute Abmischungen erreichen und Profis kostbare Zeit sparen.
Mit
Trash folgte 2005 ein destruktiver Effekt, der kaum eine Klangzerstörung außen vor lässt: Trash bietet mehr als 60 Verzerrermodelle, kombiniert mit experimentellen Impulsantworten, die beispielsweise alte Radios oder Gitarrenboxen simulieren, aber auch Retro-Echos.

Auf dem Weg zum Industriestandard
2007 wurde das Restaurationspaket
RX aus der Taufe gehoben. Zunächst beschränkte sich die Suite auf eine Standalone-Version, mit der man aber bereits Übersteuerungen reduzieren konnte. Insbesondere deren artefaktfreie Beseitigung ist heute noch eine schwierige Disziplin, bei der
RX die Nase vorn hat.

RX7stellt die derzeit umfangreichste Restaurations-Suite dar, standalone mit Surroundunterstützung und zahlreichen Plug-ins. Lesen Sie dazu unseren ausführlichen Test.
2009 erschien die Mixing-Suite Alloy, die auf die Bearbeitung einzelner Spuren und Gruppen abzielte. Alloy wurde schließlich durch
Neutron abgelöst und verfügt über zwei Multiband-Kompressoren, Gate, Exciter, Transient Shaper und EQ sowie den eingangs erwähnten Assistenten.

Via Masking Meter können konkurrierende Überlagerungen (wie etwa von Bass und Bassdrum) aufgedeckt werden. Der Visual-Mixer fasst alle Kanäle mit Neutron-Instanzen zusammen und erlaubt eine einfache Pegelanpassung und Platzierung der Instrumente im Panorama.

Mehr dazu, auch zur Kommunikation zwischen
Neutron und
Ozone, finden Sie in unseren Tests.
Mit
Nectar erschien 2010 ein Spezialist für die Gesangsbearbeitung. Nectar ist inzwischen mit stattlichen zwölf Modulen ausgestattet und lässt bei der Gesangsbearbeitung keine Wünsche offen. Neben der Intonationskorrektur und dem Erzeugen einer skalengetreuen Mehrstimmigkeit gibt es auch hier einen Assistenten für Musik oder Sprachaufnahmen.

Mit
Nectars kanalübergeifendem Unmask-System werden konkurrierende Instrumente spektral bearbeitet, um dem Gesang mehr Raum in der Mischung zu verschaffen. Im Paket enthalten ist seit Version 3 zudem Melodyne 4 Essential, das eine komfortable Bearbeitung von Gesangslinien ermöglicht.
2011 erschien mit
Stutter Edit ein Kreativeffekt der Extraklasse, der sich wie ein Instrument über die Klaviatur spielen lässt. Neben typischen Buzz- und Stotter-Effekten wechselt man zwischen komplexen Modulkonfigurationen und erzeugt rhythmisch wechselnde Verfremdungen oder auch extravagante Klangcollagen.

2012 präsentierte iZotope mit
Iris einen ersten Klangerzeuger, der die grundlegende Spektralanalyse von
RX zur Erzeugung futuristischer Klänge nutzt. Man malt im Spektrogramm eines Samples, selektiert Teilspektren, die über die Tastatur transponiert, moduliert, gefiltert und mit Effekten bearbeitet werden.

2016 folgte mit
VocalSynth ein Grenzgänger zwischen extravagantem Effekt und Klangerzeuger, der bereits in der zweiten Generation vorliegt. Im Angebot sind hier Vocoder-Chöre, verstörende, destruktive Effekte, Aliens und Monster.

2018 wagt iZotope schließlich den Sprung von der Software zur Hardware und präsentiert mit
Spire ein mobiles, leicht zu bedienendes und kabelloses Achtspur-Ministudio einschließlich gutem integrierten Kugelmikrofon und Preamps von Grace Design. Es passt in jede Tragetasche und arbeitet rund vier Stunden lang im Akkubetrieb. Per iPhone- oder Android-App bastelt man an der ersten Mischung und schickt das Projekt via Internet zu den anderen Bandmitgliedern, die das nächste Instrument einspielen, bei Bedarf mit Echtzeiteffekten.
Seit 2001 hat iZotope viel bewegt. Mit Talent, Fleiss aber auch den wachsenden Möglichkeiten der Echtzeitzeitbearbeitung von Klangmaterial auf schnellen Prozessoren, hat der Hersteller exzellente Klangqualität auch für tontechnisch nicht ausgebildete Nutzer erreichbar gemacht und so manche inspirierende Innovation präsentiert, die dank Internet weltweit erhältlich und im Einsatz ist. Man darf auf Weiterentwicklungen gespannt sein. iZotope gehört heute zu den richtungsweisenden Unternehmen in der Musik- und Post-Production. Nicht zuletzt tragen auch die kundenfreundlichen Preise, bezahlbaren Upgrades und Crossgrades sowie speziell für Einsteiger, Fortgeschrittene oder Profis entwickelte Versionen (Elements-, Standard- und Advanced-Versionen) dazu bei, dass die Produkte von iZotope mehr und mehr Freunde gewinnen.